Das Warten, was passiert und das Nichtstun in Quarantäne bewegte hunderte Bergsträßer nach einem Aufruf in der lokalen Presse ihre Mitarbeit und Unterstützung anzubieten. All beschäftigte der Notstand der fehlenden Schutzkleidung bei Ärzten und Pflegepersonal.
Der Aufruf in der lokalen Presse am 24.03.20 richtete sich an alle, die bereit waren Stoffmasken für Pflegepersonal und Ärzte zu nähen. Die Resonanz war überwältigend, so Dr. Bianca Scholz und Annalena Homa, Initiatorinnen der WIR SIND BERGSTRASSE Initiative. Innerhalb von nur 2 Tagen bildete sich ein engagiertes Team von Freiwilligen. Immer neue Ideen sorgten für die prompte Umsetzung in einem immer größeren Netzwerk an der Bergstraße.
Ein eigens erstelltes Tutorial in Youtube und eine schnelle Verteilung der Information über eine eigene Facebookseite sorgte für eine täglich wachsende Anzahl von Helfern und Unterstützern. Über den Zeitraum von 21 Tagen wurden täglich 1000 Masken von den 500 freiwilligen Näherinnen erstellt. So konnte in nur 14 Tagen das Ziel erreicht werden mit 14.0000 Masken sämtliche Alten- und Pflegeheime und Pflegedienste im Kreis Bergstraße zu versorgen.
Der Bedarf wurde stets sorgfältig ermittelt, um die Risikogruppen zuerst versorgen zu können. Viele dankbare Empfänger schickten uns Bilder und bedankten sich für die Initiative und schickten Grüße an die fleißigen Näherinnen.
Der Kreis Bergstraße mit den 22 Gemeinden zeigte sich sofort bereit die Initiative mit jeweils 500.- Spendengeldern zu unterstützen. So konnte die Initiative Material besorgen und auch weitere Masken für karitativen Einrichtungen aber auch wichtige öffentliche Einrichtungen wie Polizei, Feuerwehr, Schulen, betreutes Wohnen, Frauenhaus, ProFamilia, Arztpraxen und Praxen für Physiotherapie, DRK und Einrichtungen wie die Tafel bereitstellen aber auch die katholische und evangelische Kirchen. Auch der LIONS Club wurde für die örtlichen Initiativen mit den Masken unterstützt.
Fünf Abhol- und Abgabestellen wurden in der Kürze der Zeit eingerichtet. Dazu gehörten Heppenheim/Tourist-Info, Lorsch/Nähschule Genaehtes, Bensheim/Tina Guthier, Zwingenberg/Eike Kretzschmar, Lampertheim Vera Baumbusch. Einen Fahrdienst gab es ebenfalls. So fuhr ein ganzes Team zu sämtlichen Einrichtungen und verteilten systematisch die Masken an die Pflegedienste und Seniorenheime. Außerdem wurden die im Ehrenamt gerichteten Näh-Sets an die Abgabestellen aber auch direkt zu den vielen nähfreudigen Seniorinnen an der Bergstraße gebrach, die das Haus derzeit nicht verlassen sollen. Verteilt wurde streng nach Vorgabe und über die Verteilung wurde genau Buch geführt.
In Heimarbeit wurden von Lautertal über Rimbach nach Hirschhorn genäht. Ob jung oder alt, Oma und Opa, zum Teil mehrere Generationen holten die Nähmaschinen aus dem Keller und nähten Masken. Das Team der Initiative möchte sich ganz herzlich bei allen Helferinnen und vor allem bei den Näherinnen bedanken, ohne die diese Mammutleistung nicht möglich gewesen wäre. Niemand hätte zu Beginn der Initiative gedacht, das so viele Menschen bereit sind so viele Masken im Ehrenamt zu nähen. Der Dank gilt auch den vielen großzügigen Spendern wie die 22 Gemeinden des Kreis Bergstraße, TE Connectivity Germany GmbH, GGEW, Sparkasse Bensheim, Hereinspaziert, Energiegenossenschaft Starkenburg eG, Infectopharm, Dr. Reckeweg, ScholzPharma GmbH, Graichen Vertriebs- und Produktions GmbH und viele andere.
Die Aktion findet zum 20 Mai 2020 ein Ende, der eigens gegründete Verein „Wir sind Bergstraße e.V“. wird jedoch mit neuen Ideen und Projekten die Zeit aus der Corona Krise mit neuen, hilfreichen Projekten begleiten.
Wir wünschen allen Helfern dieser Initiative alles Gute und Gesundheit. Gemeinsam waren wir stark-wir waren füreinander da!
„Fröhlich sein, Gutes tun und die Spatzen pfeifen lassen!“
Johannes Bosco (1815–1888)
..bereits 22.000 Masken verteilt!

